Wie viel Wasser ist zu viel?

Wie bei vielen anderen Dingen auch, hängt die Menge an Wasser, die dem Körper zugeführt werden sollte, von verschiedenen Faktoren ab. Neben dem Gewicht spielt auch eine Rolle, welcher Altersgruppe jemand angehört oder wie körperlich aktiv die Person ist.

Die allgemeine Empfehlung für die tägliche Wasseraufnahme liegt bei etwa 2.5 Litern für Frauen und 3 Litern für Männer. Dies kann jedoch je nach den Bedürfnissen und dem Lebensstil des Einzelnen variieren. Wer beispielsweise körperlich aktiv ist, braucht mehr Wasser als jemand, der sich nicht bewegt.

Wenn man Sport treibt, trinkt man natürlich mehr Wasser als jemand, der den ganzen Tag auf der Couch sitzt. Auch die Aussentemperatur und der Salzgehalt der verzehrten Lebensmittel haben einen Einfluss.

Mehr Wasser zu trinken, als du brauchst, ist auch nicht gut für deine Gesundheit.

Es stimmt zwar, dass die meisten Menschen nicht genug Wasser trinken, aber das bedeutet nicht, dass du mehr trinken solltest, als du brauchst. Tatsächlich sollte ein Mensch nur so viel Wasser trinken, wie sein Körper braucht, um richtig zu funktionieren.

Das bedeutet, dass ein Erwachsener nicht mehr als zehn Liter Wasser pro Tag trinken sollte – und selbst diese Menge kann für manche Menschen zu viel sein!

Diese Wassermengen sind zu viel

Wenn du zu viel Wasser trinkst, kann dies zu einer Hyponatriämie oder einem niedrigen Natriumspiegel im Blut führen.

Hyponatriämie ist ein ernster Zustand, der eintritt, wenn du zu wenig Natrium im Blut hast. Ein Natriummangel kann zu Gehirnschwellungen, Krampfanfällen und sogar zum Tod führen.

Zu den Symptomen einer Hyponatriämie gehören Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Wenn du nach dem Trinken von zu viel Wasser eines dieser Symptome verspüren, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. In einigen Fällen kann eine Notfallbehandlung erforderlich sein.

Es ist wichtig zu wissen, wie viel Flüssigkeit du am Tag zu dir nehmen kannst. Die absolute Höchstmenge an Flüssigkeit, die ein Erwachsener auf Dauer täglich zu sich nehmen sollte, liegt bei etwa zehn Litern. Wenn aber beispielsweise ein 70 Kilogramm schwerer Erwachsener innerhalb kürzester Zeit sechs Liter Wasser trinkt, besteht auch die Gefahr einer akuten Wasserintoxikation.

Säuglinge und Kleinkinder sind in Bezug auf die Wasserzufuhr viel anfälliger für die Folgen einer Dehydrierung als Erwachsene. Ein etwa vier Kilogramm schweres Baby sollte nicht mehr als 400 Milliliter Wasser pro Tag bekommen. Ein zehn Kilogramm schweres Kleinkind ist bereits bei mehr als 900 Millilitern Wasser pro Tag gefährdet.

Ein durchschnittlicher Erwachsener kann unbedenklich bis zu einem Liter Wasser pro Tag zu sich nehmen, ohne negative Nebenwirkungen zu riskieren. Das entspricht etwa zweieinhalb Tassen Wasser pro Tag.

Eine Vergiftung ist eine lebensbedrohliche Situation, insbesondere wenn sie das Körpergewebe betrifft. Der Körper reagiert mit Symptomen wie Kurzatmigkeit, beschleunigtem Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, Krämpfen und Erbrechen. Auch Wassereinlagerungen im Körper – so genannte Ödeme – können lebensbedrohlich sein, vor allem im Gehirngewebe. Im schlimmsten Fall wirken Vergiftete verwirrt oder fallen in Bewusstlosigkeit oder sogar ins Koma.

Wasservergiftungen sind nicht gerade allgegenwärtig in den Nachrichten, aber sie kommen vor.

Ein Beispiel: Beim Frankfurter Ironman 2015 starb ein 30-jähriger Athlet, weil er viel zu viel Wasser getrunken hatte.

Wasser ist lebenswichtig. Wir brauchen es zum Atmen, zum Essen und sogar zum Verdauen unserer Nahrung. Aber wusstest, dass deine Nieren auch für das Herausfiltern von Abfallstoffen aus dem Blut verantwortlich ist?

Allein die Nieren sind mit einer enormen Wasserzufuhr völlig überfordert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass Jugendliche und Erwachsene je nach Altersgruppe 30 bis 40 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu sich nehmen sollten.